Wichtige Eigenschaften der klassichen Prädikatenlogik
(Abstrakte) Vollständigkeit
Es gibt (nicht terminierende) Algorithmen, die genau die gültigen PL-Formeln aufzählen.
= Die Menge der gültigen PL-Formeln ist rekursiv aufzählbar.
= Es gibt Kalküle für die PL, die korrekt und vollständig sind.
Unvollständigkeit der formalen Arithmetik
Es gibt keinen Algorithmus der genau die in
N
gültigen PL-Formeln
Th(N)
aufzählt.
= Es gibt keinen korrekten und vollständigen Kalkül der formalen Arithmetik.
Satz von Löwenheim-Skolen
Jede erfüllbare Formel hat ein Modell dessen Gegenstandsbereich aus (allen oder eventuell nur endlich vielen) natürlichen Zahlen
besteht.
Unentscheidbarkeit
Es gibt keinen Algorithmus mit dem man die Gültigkeit beliebiger PL-Formeln entscheiden könnte.
Unentscheidbarkeit der PL
Eine Sprache heißt entscheidbar (rekursiv) wenn sie von einer deterministischen TM akzeptiert wird die immer hält.
Unentscheidbarkeit prädikatenlogischer Gültigkeit
Die Menge der gültigen PL-Formeln ist keine entscheidbare Sprache
Unentscheidbarkeit prädikatenlogischer Konsequenz
(siehe Dedeuktionstheorem und Chuch-Turing-These)
Es gibt kein Verfahren, das für beliebige PL-Formeln
F1,…Fn,G
feststellen kann ob
F1,…Fn⊨G
gilt oder nicht.
Reduktion
Lu≤LPLG
Um von der Unentscheidbarkeit vom Halteproblem
Lu
auf Unentscheidbarkeit von PL zu gelangen
Lu={(M,w)∣M ist eine TM die w∈{0,1}∗ akzeptiert }
LPLG
(Sprache) Menge aller gültiger PL-Formeln
Wir wollen aus jeder
(M,w)
eine PL-Formel
F1,…,Fn,G
konstruieren, sodass:
M
akzeptiert
w⟺F1,…,Fn⊨G
Dann nutzen wir die
Lu
um zu bestimmen ob eine PL-Formel gültig ist.
Die Folge von
Konfigurationen
(Zustände der TM) wie
q0b1…bn⇒…⇒X1X2…Xi−1qXi….Xn−1Xn
heißt
Berechnung
von
M=(Q,{0,1},Γ,δM,q0,B,F)
mit der Eingabe
w=b1…bn(bi∈{0,1})
M
akzeptiert
w
genau dann wenn Endzustand
q∈F
erreicht wird.
Prädikatenlogische Repräsentation von Konfigurationen
Syntax
Signatur
ΣM=⟨PS,KS,FS⟩
PS2={P
q
∣q∈Q}
Prädikaten sind Zustände
FS1={f
X
∣X∈Γ}
Funktionen sind Bandsymbole
{B,0,1}∈Γ
deshalb
f
B
,f0,f1∈FS1
KS={b}
Konstanten sind Eingabesymbole
Intendierte Semantik
Codierung von Konfigurationen als PL-Atome
Sei
K
eine Konfiguration.
K=X1X2…Xi−1qXi…Xn−1Xn
ξ(K)=P
q
(f
X
i
−
1
(…f
X
2
(f
X
1
(b))…),f
X
i
(…f
X
n
−
1
(f
X
n
(b))…))
Dabei beachten:
Das erste Argument von
Pq
berechnet das Wort von rechts nach links (
X1
nach
Xi−1
) und das zweite Argument von links nach rechts (
Xn
nach
Xi
).
b
steht nur für "Argument davor" und "Argument danach", dann kommen nur Leersymbole
B
.
Prädikatenlogische Repräsentation von Befehlen
Befehle
β∈δM↦
PL-Formelmengen
ξ(β)
δ(q,Xi)=(p,Y,…)
Die Funktion bildet jeden Zustand und Symbol am Arbeitsband auf einen neuen Zustand, dem Symbol welches geschrieben werden soll
und einer Bewegung zu.