VO 3: Usability Inspection
Vertiefende Links
https://www.nngroup.com/articles/how-to-conduct-a-heuristic-evaluation/
https://www.uxmatters.com/mt/archives/2014/06/an-overview-of-expert-heuristic-evaluations.php
Usability Inspektionen vs. Usability Testing
Usability Inspektionen
von Experten
Sie versetzten sich in die Rolle der Endnutzer und versuchen Fehler und Probleme vorherzusagen
Beurteilung anhand von Erfahrungen, Richtlinien
zB Heuristic Evaluation, Cognitive Walkthrough
Usability Testing
von Endnutzern und Testpersonen (Repräsentative Benutzer)
Sie erledigen vordefinierte Aufgaben und werden von Experten beobachtet.
Die Ergebnisse (Fehler und Probleme) die in der Praxis auftreten werden analysiert und zur Verbesserung herangezogen.
Usability Inspection
Cognitive Walkthrough
Cognitive Walkthrough(siehe letzte Zusammenfassung)
Überprüfung von Effektivität (Suche nach Abweichungen)
Taskspezifisch: konkrete Arbeitsabläufe von Evaluatoren Schritt für Schritt untersucht
Aus der Sicht von Novice users
KLM (& GOMS)
KLM und GOMS sind beide:
Modellierungsverfahren
Taskspezifisch: Ausführungsdauer untersucht
Aus der Sicht von Expert users
Dekomposition in elementare Operationen (motorisch, kognitiv, perzeptiv)
Vorteile:
Nur 1-2 Evaluatoren nötig und recht schnell (da keine Testpersonen)
Abschätzung der Effizienz mit konkreten Zahlen mit unterschiedlichen ALternativen
Nachteile:
Fokus nur auf Expert user
Basiert auf Annahmen, eingeschränkte Aussagekraft
Keine Berücksichtigung von Fehlern
Bei komplexen Tasks zu zeitaufwändig
Es werden nicht alle Fehler gefunden
GOMS
Goals Ziel (kann in Sub-Goals zerlegt werden)
Operators elementare Operationen um Ziel zu erreichen
Methods Überlegungen, ”Algorithmus im Kopf” erstellen
Selection Rules Regeln zur Auswahl der richtigen Methode (conditional statements)
KLM(= vereinfachte Version von GOMS)
Unterscheidet sich dadurch dass es keine Sub-Goals und selection rules gibt
K eystroke
L evel
M ethod
KLM Operatoren und Zeiten
M - Mental act of routine thinking
Korrekter Einsatz ist der schwierigste Teil von KLM
Sollte überall konsistent eingesetzt werden.
Beispiele:
- Task einleiten
- strategische Entscheidung treffen
- “Chunk” aus Gedächtnis abrufen
- Etwas auf dem Bildschirm suchen
- An Task denken
- Korrektheit der Aktion überprüfen
Beispiele
Datei Löschen in Windows: Drag and Drop
Datei Löschen in Windows: Rechts-Klick im Kontextmenü
Datei Löschen in Windows: Keyboard Shortcut
Datei Löschen in Windows: Papierkorb durch Fenster verdeckt
Heuristic Evaluation
Vorteile:
Billig: Keine User Notwendig, Preis/Leistung optimal bei 3-5 Evaluatoren
Schnell: Standard “Usability Test” dauert eine Woche aber heuristische Evaluiertung nur 1 Tag
Kann auch mit Prototyp ausgeführt werden
Nachteile:
Es werden nicht alle Probleme gefunden
Eingeschränkte Aussagekraft ohne User
Qualität hängt stark von Sorgfalt der Evaluatoren ab
Schwierig gute Heuristiken und Richtlinien zu finden
Heuristic Evaluation
Experten versetzen sich in Endbenutzer
Keine Arbeitsabläufe sondern “Screen-by-Screen, Page-by-Page” → Gesamtheitlich und systemzentriert
Ablauf
- Evaluatoren machen sich mit der Domäne vertraut
- Richtlinien und Heuristiken ausgewählt
- Evaluierung: UI wird nach Heursitik untersucht und die Ursachen für Verstöße werden gesucht
- Verbesserungsvorschlag und Diskussion: Probleme zusammengefasst, bewertet, priorisiert
Ergebnis ist keine Checkliste sondern konkrete Probleme, Ursachen, Stoff für Diskussionen
Heuristiken und Richtlinien
Keine festen Regeln sondern quasi Stoff für Diskussionen.
Es gibt Heuristiken für fast alle Domänen
Sollten möglichst konsistent mit User-Erwartungen sein.
Nielsens’s Heuristiken
- Visibility of the system status
- Match between system and real world
- User control and freedom
- Consistency and standards
- Error prevention
- Recognition rather than recall
- Flexibility and efficiency of use
- Aesthetic and minimal design
- Help users recognize, diagnose and recover from errors
- Help and documentation